Hildegard Burggraef

Von der Leidenschaft zum Beruf
'Schon als Kind hat mich das Zeichnen sehr interessiert. Ich erinnere mich an einen Tag – ich war vielleicht 5 Jahre alt – als ich mit meinem Vater zusammen die ersten Versuche unternahm, Tiere zu zeichnen. Ich hatte damals nur einen Wunsch: Ich möchte einmal so toll zeichnen können wie Papa. Mein Vater war Holzbildhauer und Schreiner und zeichnete wunderbare Phantasiebilder und Entwürfe von Möbeln oder Figuren, die er dann später aus Holz schnitzte. So sollte es dann auch kommen. Mit 12 Jahren zeichnete ich bereits meine Tiere, meine Freunde und Portraits meiner Idole und ebenso eine Vielfalt anderer Motive, die ich dann bald auf Märkten verkaufte. Ich zeichnete am liebsten Figuren, Gesichter und Tiere. In der Werkstatt meines Vaters schnitzte ich manchmal Kerzenhalter oder kleine Figuren, was mir großen Spaß machte. Dann bekam ich mit 15 Jahren meine erste Nähmaschine und stellte allerlei Dinge her oder änderte einfach meine Klamotten um. Es stand bald fest, dass sich in meinem Beruf die handwerkliche, kreative Arbeit mit dem Zeichnen verbinden sollte. In meinem Studium des Modedesign an der Modeschule Düsseldorf konnte ich meine zeichnerischen und handwerklichen Fähigkeiten perfektionieren.

Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Materialien wie z. B. Sand, Stoff, Papier, Kohle, Tusche, Lacke usw. Figürliche Motive, Portrait- und Aktmalerei, die oft auch nur beinahe abstrakte Ausschnitte in z. T. verfremdeten Farben zeigen, geben Gefühle und Stimmung wieder. Auch florale sowie architektonische Motive und alltägliche Gegenstände, gehören ebenso wie die Abstraktion zu meinem Repertoire. Mein Wunsch ist es, dem Betrachter mit klaren Formen und Farben eine starke Aussage, Schönheit und Impression herüberzubringen.
Auch in der Mode liebe ich das Experimentelle, nicht das selbstverständliche. Ebenso rege ich meine Schüler dazu an, etwas Neues im kreativen Prozess auszuprobieren und das Gelernte eigenständig in diesen Prozess einzubringen. Denn ich bin der Meinung, dass jeder ein Künstler ist.'
Hildegard Burggraef