Ihre Möglichkeiten

Die Eigenvorsorge durch Bürgerinnen und Bürger ist unerlässlich.

Regentonnen (Quelle: Handlungsempfehlung zur naturnahen Bewirtschaftung; Hrsg. Oberbergischer Kreis und Stadt Hückeswagen)
Regentonnen

Anbei finden Sie eine Liste von Möglichkeiten für die Eigenvorsorge. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Wohnort
Bei der Wahl Ihres Wohnortes können Sie Erkundigungen einziehen, ob Ihr potenzieller künftiger Wohnort in einem Überschwemmungsgebiet oder aufgrund der Topographie bezüglich Starkregen in einem ungünstigen Bereich liegt. Viele Städte bieten mittlerweile Starkregengefahrenkarten an. Für Gewässer helfen Ihnen die Hochwassergefahrenkarten des Landes weiter.

Hausbau
Sie können bereits durch zahlreiche kleine Maßnahmen viel erreichen, z. B.:

  • den Eingang erhöht (mit Treppe) bauen,
  • keine Kellerfenster einrichten oder Erhöhung der Kellerlichtschächte,
  • Kellerboden und -wand gießen lassen
  • beim Keller wasserresistente bzw. wasserbeständige Materialien verwenden, also Kalk, Zement, Stein statt Gips, Holz, Kork und Textilien verwenden
  • Sicherung von Gefahrengut und Heizöltanks
  • Elektrik im Keller nicht in Bodennähe installieren, sondern höher an der Wand anbringen (sollte dennoch einmal Wasser in Höhe der Elektrik gelangen, bitte den Keller nicht betreten, sondern mit Ihrem Stromversorger in Kontakt treten)
  • Entwässerungsobjekte wie Waschbecken, Toiletten, Bodenabläufe etc. oberhalb der Rückstauebene (in der Regel die Kanaldeckelhöhe in der Straße vor Ihrem Gebäude) anbringen (mit Sanitär- und Abwasserfachleuten Kontakt aufnehmen)
  • außen liegende Kellerabgänge gegen die Umgebung erhöhen oder ein Bodenablauf einbringen, der gegen Rückstau gesichert ist
  • prüfen, ob Grundstück und Gebäude durch Oberflächenabfluss von der Straße, von Nachbargrundstücken oder angrenzenden Landwirtschaftsflächen gefährdet ist
  • Ihrerseits prüfen, ob durch Ihre Baumaßnahmen Nachbarn gefährdet werden könnten und sich mit Nachbarn abstimmen
  • Wege und Zufahrten möglichst mit Gefälle vom Haus weg gestalten

Beispiel: Hochwasserschutzfenster

Ein Leichlinger Bürger hat uns dankenswerter Weise dieses Video zur Verfügung gestellt. Es zeigt, wie beim Starkregen am 01.06.2018 das Hochwasserschutzfenster gute Dienste geleistet hat. Dies ist ein gutes Praxis-Beispiel für die Möglichkeiten von Eigenvorsorge.

Einrichtung
Es ist ratsam, keine wichtigen, sensiblen, teuren oder wassergefährdenden Gegenstände im Keller zu lagern.

Umgang mit Regenwasser
Sie können dazu beitragen, den Abfluss generell mit zu steuern, indem Sie z. B. Regen in einer Regentonne sammeln oder Flächen entsiegeln (z. B. beim Autostellplatz Rasengittersteine verwenden) .

Versicherung
Jede/r Bürger/in ist aufgerufen, sich gegen Hochwasserschäden finanziell abzusichern. Möglich ist hier z. B. eine Elementarschadensversicherung. Wenden Sie sich hierzu bitte an ein Versicherungsunternehmen. Wie hoch der Versicherungstarif ist, richtet sich nach dem Gefährdungsgrad des zu versichernden Objektes. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat hierzu das 'Zonierungssystem Überschwemmung, Rückstau, Starkregen (ZÜRS)' entwickelt.

Mobiler Objektschutz: Sandsäcke, Pumpen, Dammbalken
Im Wupperverbandsgebiet ist es aufgrund von sehr kurzen Vorlaufzeiten in der Regel nur bedingt möglich, Sandsäcke rechtzeitig vor Ort zu bringen. Z. T. dauert es nur ca. 1/2 Stunde, bis ein Hochwasser da ist. Auch hängt von der Anzahl der Helfer/-innen ab, wie schnell die Sandsäcke aufgeschichtet werden können. Zudem ist die Frage, in welcher Höhe und Breite und über welche Strecke der Schutz aufgebaut werden muss. Darüber hinaus helfen Dammbalken und Pumpen.

Beratung und Informationseinholung
Sie können sich viele Informationen einholen, z. B. die unter 'Daten' aufgeführten Informationen wie Überschwemmungsgebietskarten oder auch Pegel online abrufen. Unabhängige Sachverständige finden Sie zudem auf der Seite zum Hochwasserpass (s. Infobox).

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