Nächster Schritt beim Wassermanagement in Dürrephase

Wupperverband passt Niedrigwasseraufhöhung der Wupper erneut an

Pressemitteilung vom 07.07.2025

Während die drei Trinkwassertalsperren des Wupperverbands (Große Dhünn-Talsperre, Kerspe-Talsperre und Herbringhauser Talsperre) gut gefüllt sind, zeigt sich durch die langanhaltende Trockenphase vor allem an den großen Brauchwassertalsperren ein anderes Bild. Wupper- und Bever-Talsperre haben derzeit einen sehr niedrigen Füllstand. Seit dem Frühjahr hat es nur sehr wenig geregnet. Daher sind die Zuflüsse zu den Talsperren bereits seit Monaten sehr niedrig. 
Gleichzeitig geben die Brauchwassertalsperren Wasser ab, um das Ökosystem Wupper zu unterstützen.

Seit Februar schon 35 Mio. Kubikmeter für die Wupper abgegeben

In den vergangenen fünf Monaten hat die Wupper-Talsperre mit Unterstützung der weiteren Brauchwassertalsperren am Oberlauf der Wupper -insbesondere der Bever-Talsperre - sehr viel geleistet. Die Wupper-Talsperre hat seit Anfang Februar 2025 schon rund 35 Mio. Kubikmeter Wasser an den Fluss abgegeben und somit die Mindestwasserführung gewährleistet. 
Der Stauinhalt der Wupper-Talsperre liegt aktuell bei 31 Prozent, die Bever-Talsperre ist aktuell zu 48 Prozent gefüllt.

Auch die insbesondere in der zweiten Aprilhälfte gefallenen Niederschläge konnten das Niederschlagsdefizit der Periode 01.02. bis 30.06. nicht ausgleichen. Für diese Fünfmonatsperiode liegen die gefallenden Niederschläge mit 50 Prozent deutlich unterhalb des langjährigen Mittels. Im Jahr 2025 ereignete sich seit der Inbetriebnahme der Wupper-Talsperre im Jahr 1987 die trockenste Fünfmonatsperiode. Auch werden die für die aktuelle Woche prognostizierten Niederschläge das Defizit nicht ausgleichen können. 

Da in der Folge der Wasservorrat in den Brauchwassertalsperren deutlich gesunken ist, geht der Wupperverband im Wassermanagement nun den nächsten Schritt. 
In Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln wird ab dem 7. Juli die Abgabe aus den Talsperren an die Wupper erneut angepasst. Es wird so viel Wasser abgeben, dass zusammen mit dem natürlichen, allerdings momentan sehr geringen Zufluss von Wupper und Nebenbächen unterhalb der Wupper-Talsperre insgesamt 2.500 Liter pro Sekunde am Wuppertaler Pegel Kluserbrücke fließen. 

Eine erste Anpassung der Wasserabgabe aus den Brauchwassertalsperren war Anfang Mai erfolgt. In diesem ersten Schritt hatte der Wupperverband die Niedrigwasseraufhöhung in Absprache mit der Aufsichtsbehörde von 3.500 Liter pro Sekunde am Pegel Kluserbrücke auf 3.000 Liter pro Sekunde reduziert.
Nun werden also weitere 500 Liter pro Sekunde eingespart.
Der Wasserstand am Pegel Kluserbrücke ist somit rund 5 Zentimeter niedriger als bei einer Mindestwasserführung von 3.500 Litern pro Sekunde.

Hintergrund ist, dass der bereits deutlich gesunkene Wasservorrat in den Brauchwassertalsperren am Oberlauf der Wupper über die Sommermonate noch so lange wie möglich reichen und gleichzeitig ein ökologischer Schaden in den Talsperren selbst vermieden werden soll. 
Die Niedrigwasseraufhöhung ist eine der Hauptaufgaben der Brauchwassertalsperren, für die sie vor Jahrzehnten gebaut wurden. Angesichts der Folgen des Klimawandels wird diese Aufgabe immer wichtiger: Die Talsperren sorgen mit ihrem Wasservorrat für einen gewässerökologisch notwendigen Mindestwasserstand und eine gute Durchmischung der Abgaben von gereinigtem Abwasser aus den Kläranlagen in der Wupper.

Gewässermonitoring flankiert die Reduzierung der Wasserabgabe

Der Verband begleitet die Auswirkungen der verringerten Wasserführung mit einem engmaschigen und umfangreichen Gewässermonitoring. Hierzu wird die Wasserqualität an mehreren Messstellen im Gewässerverlauf wöchentlich und an einer besonders relevanten Messstelle mit einer mobilen Messstation kontinuierlich in Niedrigwasserlagen untersucht.
So werden die Auswirkungen der reduzierten Wasserführung im Fluss auf die Lebensbedingungen der Gewässerorganismen fortlaufend überprüft. Bei Überschreitung von definierten Schwellenwerten und Kriterien, welche mit der zuständigen Aufsichtsbehörde abgestimmt worden sind, erfolgt kurzfristig eine Erhöhung der Mindestwasserführung auf 3.500 Liter pro Sekunde.

Die Bezirksregierung Köln als Aufsichtsbehörde hat der Reduzierung der Niedrigwasserabgabe per Genehmigung zugestimmt.

Der Wupperverband wird die Situation der Talsperre intensiv beobachten. 

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