Panzer-Talsperre

Panzer-Talsperre, Foto: Peter Sondermann 2016
Panzer-Talsperre, Foto: Peter Sondermann 2016

Historie und Nutzung

Die Panzer-Talsperre, erbaut 1891 bis 1893 zur Trinkwasserversorgung der Stadt Lennep, ist die zweitälteste Trinkwassertalsperre Deutschlands und steht heute unter Denkmalschutz. Die Gewichtsstaumauer wurde von dem Ingenieur Albert Schmidt konzipiert.

Schon bald reichte das Volumen der Talsperre für die Trinkwassergewinnung nicht mehr aus. Eine Vorsperre wurde zur Erweiterung gebaut. Zusätzlich zur Vorsperre wurde die Staumauer um 3,25 m erhöht und die Mauerkrone um 2,00 m verbreitert (Fertigstellung 1905).

Mit der Inbetriebnahme der Großen Dhünn-Talsperre im Jahr 1987 verlor die Talsperre ihre Bedeutung für die Trinkwasserversorgung. 1990 nahm die Energie und Wasser für Remscheid GmbH (EWR GmbH) die Talsperre und das dazugehörige Wasserwerk außer Betrieb. Da die zuständige Bezirksregierung in der Folgezeit die Absenkung der Talsperre verfügte und ein Sanierungskonzept forderte, musste eine Lösung für die Talsperre entwickelt werden. Verschiedene Varianten wurden diskutiert, u. a. die Staumauer mit einem Durchlass zu versehen und das Wasser aus der Talsperre abzulassen. Die EWR GmbH nahm parallel Gespräche mit dem Wupperverband auf. Es sollte geprüft werden, ob der Wupperverband die Panzer-Talsperre in seine wasserwirtschaftlichen Aufgaben einbinden kann.

Gemeinsam fanden EWR GmbH und Wupperverband eine Lösung, die neben der Panzer-Talsperre auch die Eschbach- und die Neye-Talsperre der EWR GmbH mit einbezog:
Der Wupperverband hat nach Beschluss seiner Mitglieder in der Verbandsversammlung am 5. Dezember 2006 zum 1. Januar 2007 die Panzer-Talsperre übernommen. Für die Eschbach- und die Neye-Talsperre hat die EWR GmbH dem Verband die Betriebsführung übertragen. So können die Stauräume der drei Talsperren (insgesamt rund 7,4 Mio. Kubikmeter) in das Wassermengenregime des Wupperverbandes eingebunden werden und zum Hochwasserschutz und zur Niedrigwasseraufhöhung beitragen. Durch diesen Synergieeffekt wurde die wasserwirtschaftliche Situation im Einzugsgebiet der Wupper verbessert. Es folgte die Sanierung der Talsperre von 2013 - 2016.

Historie
1891/1893 Bau der „Panzer-Talsperre“ zur Trinkwasserversorgung der Stadt Lennep
1905 Bau einer Vorsperre und Erhöhung der Staumauer zur
Vergrößerung des Speicherinhaltes
1960 bis 1970 Sanierung der Mauer aufgrund von Problemen mit der
Dichtigkeit
1990 Talsperre außer Betrieb und Schließung des dazugehörigen Wasserwerks
1996 Einbau von Mess- und Kontrolleinrichtungen in Absprache mit dem Staatlichen Umweltamt in Düsseldorf
06.11.1996 Aufnahme des Bauwerkes in die Denkmalschutzliste
2003 Freiwillige Beschränkung des Stauziels auf 1,5 m unter dem Vollstau
05.12.2006 Beschluss in der Verbandsversammlung des Wupperverbandes und Vertragsunterzeichnung zur Übertragung der Panzer-Talsperre von der EWR GmbH an den Wupperverband
Frühjahr 2016 Sanierung abgeschlossen

Technische Daten

Bauzeit 1891 - 1893
Sanierung 1960 - 1970 Mauer; 2013 - 2016
Hauptabsperrdamm
Höhe des Absperrbauwerks 16,05 m
Kronenlänge 164,00 m
Kronenbreite 3,4 m
Kronenhöhe 293, 95 mNHN
Stauraum
Stauziel 291,37 mNHN
Wasserfläche bei Vollstau 0,046 km²
Fassungsvermögen / Stauinhalt 0,187 Mio m³
Wasserwirtschaft
Einzugsgebiet 1,5 km²
Länge Hochwasserentlastung 9,48 m

 

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