Wald im Klimawandel

Schäden an Fichten führen zu Freilächen

Was passiert durch den Klimawandel im Wald?

Aufgrund des rasant voranschreitenden Klimawandels verändern sich Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse. Es wird insgesamt trockener und wärmer. Auch die Vegetationsperiode verlängert sich. Dazu kommt es häufiger zu Extremereignissen wie Starkregen, Hitze- und Trockenperioden.

Aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen in Ökosystemen können solche Veränderungen viele weitere Prozesswechsel nach sich ziehen. Manche sind schon jetzt absehbar, andere jedoch noch nicht. An manchen Orten kann es so zu einer Absenkung des Grundwassers sowie Perioden mit geringerer Wasserführung in Oberflächengewässern kommen.
Im Wald bewirken die veränderten Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse, aber gerade auch Extremereignisse, neue Wachstumsbedingungen.

Dies ist für Bäume besonders gravierend. Einerseits sind sie ortsgebunden. Wenn ein Mensch in der Sonne steht und es ihm dort zu warm wird, kann er weggehen. Ein Baum kann das nicht. Er muss mit seinem Standort zurechtkommen. Andererseits leben Bäume relativ lang. Somit brauchen auch (evolutionäre) Anpassungen extrem lang. Ebenso braucht die Waldforschung Zeit und kann nicht kurzfristig Lösungen für die neuen Rahmenbedingungen erproben bzw. evaluieren.
Hinzu kommt, dass viele Schaderreger, wie z. B. Insekten oder Pilze, von den neuen klimatischen Verhältnissen sogar profitieren. Im Gegensatz zu Bäumen haben sie i. d. R. sehr kurze Generationswechsel und können auf gute Lebensbedingungen direkt reagieren. Bäume müssen sich also nicht nur an ein neues Klima sondern auch neue oder stärkere Schaderreger anpassen.

Klimawandel & Wald
Andreas Roloff (Hrsg.) (2021). Trockenstress bei Bäumen. Ursachen. Strategien. Praxis. Der Palmengarten, 85, 147-147.
https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/Klimaanpassungsstrategie_Wald_NRW.pdf

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