Pilothof

 Konzept zur Minimierung diffuser Einleitung verschiedener Hofabwässer

Projektdaten
PartnerWegerhof KG, FIW (RWTH Aachen), Wupperverband
Beginn des Projektes22.03.2018
Abschluss des Projektes31.12.2023
FördermittelgeberLANUV NRW
Fördersumme54.016,58 € (Projektbausteine Wupperverband)
Lösungen für Abwässer von Höfen z. B. aus Melkständen sollen gefunden werden
Lösungen für Abwässer von Höfen z. B. aus Melkständen sollen gefunden werden
Ziel des Projektes

Neben Gülle fallen auf viehhaltenden Betrieben verschiedene Arten von Abwässern an, die je nach Ursprung unterschiedlich stark belastet sind. Sie enthalten z. B. Nährstoffe oder mikrobiellen Erregern. Und sie fallen in der Regel zu verschiedenen Zeiten an. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um  Melkstandabwässer, Sicker- und Oberflächenwässer aus dem Bereich der Futterlagerstätten, Fäkalien der Wohngebäude und Ablaufwässer von den befestigten bzw. unbefestigten. Die stark belasteten Abwässer (Gülle, Silosickersaft) werden in speziellen Auffangbehältern gesammelt, um schließlich auf den Hofflächen die Nährstoffversorgung der angebauten Kulturen zu sichern.

Die sonst noch anfallenden Abwässer (ausgenommen die Fäkalabwässer) wurden bis vor kurzem eher wenig beachtet, obwohl sie für einen erheblichen Teil der diffusen Belastungen von Oberflächen- und Grundwasser verantwortlich sind*. Erhöhtes Algenaufkommen oder Abwasserpilze weisen in der Regel darauf hin, dass Nähr- sowie Sauerstoffverhältnisse eines Gewässers landwirtschaftliche bzw. anthropogene Ursachen haben.

Konsequenz daraus ist, dass der landwirtschaftliche Betrieb seine gesamten kontaminierten Abwässer auffangen bzw. einer Behandlung zuführen muss, um dem Verschlechterungsverbot zu entsprechen. Am einfachsten ist es sicherlich, dieses Abwasser d in typischen, landwirtschaftlichen Behältern aufzufangen und zu lagern – was allerdings enorme Kosten und einen hohen Flüssigkeitsanfall verursacht. Diesen  gilt es kostenneutral in Abhängigkeit von den Betriebsflächen auszubringen.
Eine Alternative könnte die Behandlung schwach kontaminierter Abwässer durch verschiedene biologische Abbausysteme sein, um den Flüssigkeitsanfall des Betriebes im Ganzen zu reduzieren.

Arbeitsprogramm

Dies soll im Forschungsprojekt untersucht werden. Dabei sollen folgende Aspekte beleuchtet werden:

  1. Erzielung eines wirksamen Know-how-Transfers zwischen den Projektpartnern insbesondere in Richtung des landwirtschaftlichen Betriebes
  2. Findung von geeigneten kostengünstigen Lösungen zur baulichen Umsetzung
  3. Implementierung einer angepassten Lösung für die EMST-Technik
  4. Ermittlung der Eliminationsleistungen der einzelnen Behandlungsstufen insbesondere auch bzgl. ausgewählter hygienischer Parameter (multiresistente Keime)
  5. Minimierung der abgeleiteten Restfracht
  6. Sammlung von Langzeiterfahrungen im Betrieb
  7. Gewinnung von Erfahrungswerten für ein hohes Maß an Übertragbarkeit der gewählten Lösung auf andere landwirtschaftliche Betriebe bzw. Modifizierung der Lösung sowie Fixierung der Erfahrungswerte in einem kurzen Leitfaden

Hierzu wurde eine Pilotanlage auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Wegerhof KG in Wipperfürth errichtet. Hier werden die hochbelasteten Teilströme (Melkstandabwasser Siloanlage) separiert und einer Biogasanlage zuführt. Die schwach konzentrierten Abwässer der genannten Teilströme sollen mittels Pflanzenkläranlage bzw. Retentionsbodenfilter weiter an Nährstoffgehalt verlieren, um anschließend in der belebten Bodenzone unbedenklich zu versickern. Schwach konzentrierte Abwässer fallen z. B. an bei: Abwasser aus einer leeren Silokammer oder nach Verdünnung durch länger anhaltendem Niederschlag.

Die Teilströme variieren sehr stark in punkto Nährstoffkonzentration. Auch fallen sie zu sehr unterschiedlichen Zeiten an. Deshalb ist es wichtig, dass hierbei Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, die für die landwirtschaftlichen Betriebe tatsächlich in der Praxis umsetzbar und finanzierbar sind.

Ergebnisse

Die Ergebnisse finden Sie hier nach Abschluss des Projektes.

Nutzen für den Wupperverband

Dies ist eine weiterer Baustein im vorsorglichen Gewässerschutz. Der Wupperverband kooperiert schon seit vielen Jahren mit Landwirten im Verbandsgebiet, um die Gewässer-/Wasserqualität zu verbessern.

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