Diepentalsperre: Der Murbach wird naturnah entwickelt
Murbach wird renaturiert und ein grünes Hochwasserrückhaltebecken gebaut
Projektdaten
Beginn der Maßnahme | 2020 |
Ende der Maßnahme | 2029 |
Kosten | ca. 6,9 Mio. Euro |
Finanzierung | Förderung wird beantragt |

Die Diepentalsperre ist eine Talsperre im Privateigentum. Ihre technischen Einrichtungen entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Deshalb hat die Bezirksregierung Köln als zuständige Aufsichtsbehörde Ende 2012 bereits die zweite Absenkung verfügt. In 2013 begannen Gespräche zwischen Eigentümern, Kommunen, Bürger*innen und dem Wupperverband. Eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des bisherigen Stauraums der Talsperre wurde bei einem Ingenieurbüro beauftragt; Auftraggeber waren die Eigentümerfamilien, der Wupperverband sowie die Städte Leichlingen, Leverkusen und Burscheid. Diese Machbarkeitsstudie wurde im Juli 2014 vorgestellt.
Da eine Sanierung und der Weiterbetrieb der privaten Talsperre nach den heutigen technischen Anforderungen finanziell nicht leistbar sind, wird die Talsperre aufgegeben und der Murbach in diesem Bereich renaturiert und durchgängig gestaltet.
Als Baustein der Hochwasservorsorge wird ein grünes Hochwasserrückhaltebecken entstehen und der unterhalb gelegene Ausgleichsweiher ist bereits aufgelöst worden. Biotope für Tiere und Pflanzen bleiben bestehen bzw. werden neu entwickelt. Naherholung und Freizeit sollen durch Wege integriert werden. Das Murbachtal wird weiterhin ein erholsamer und attraktiver Ort bleiben.
Die Entwicklung von einer bestehenden Talsperre hin zu einem renaturierten Bach ist ein umfangreicher Prozess mit zahlreichen Beteiligten, von den Eigentümern und Kommunen bis hin zu Behörden, Naturschutz, usw.
Die zentrale Voraussetzung zur Umsetzung des Projektes ist einerseits die Förderung der Renaturierung durch das Land im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und andererseits die Übernahme des Eigentanteils durch die Eigentümer*innen, Anwohner*innen und Kommunen.
Mit den Eigentümer*innen und Kommunen wurden bereits entsprechende Vereinbarungen getroffen, die Kommunen haben die erforderlichen Beschlüsse getroffen.
So kann der Wupperverband das Vorhaben weiter umsetzen und die konkrete Planung sowie den Förderantrag vorbereiten.
Projektverlauf Umbau Diepentalsperre zum Hochwasserrückhaltebecken
Es wurden bereits umfangreiche Vorarbeiten durchgeführt. Hierzu gehören unter anderem zahlreiche Gutachten und Voruntersuchungen, wie z. B. ein geotechnischer Bericht, eine Amphibienkartierung, hydraulische Berechnungen, topografische Vermessungen und Sedimentvermessung oder eine chemische Untersuchung der Talsperre und des Ausgleichsweihers. Auch die Artenschutzprüfung ist abgeschlossen.
Teilausschreibungen und Beauftragungen sind bereits erfolgt. In kleinerem Umfang wurden auch Arbeiten vor Ort durchgeführt, z. B. eine Bereusung oder Rodungsarbeiten.
Das ursprünglich beauftragte Ingenieurbüro hatte nach der Vorplanung Insolvenz angemeldet. Deshalb musste ein neues Ingenieurbüro im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung gefunden und beauftragt werden.
Das neue Büro hat sich rasch in die vorhandenen Grundlagen und Betrachtungen eingearbeitet und die Vorplanung überarbeitet. Die Hochwasserereignisse der letzten Jahre, insbesondere 2021, wurden in die Planungen neu miteinbezogen. Mit diesen angepassten Grundlagen wurde eine gute technische und kostenoptimierte Planungsvariante gefunden. Aktuell wird hierzu die Genehmigungsplanung aufgestellt.
Nach Erteilung der Genehmigung erfolgt die Beantragung der Fördermittel, die Ausführungsplanung und voraussichtlich ab Ende 2027 die Umsetzung des Projekts.
Zwischendamm Diepental
Die ökologische Umgestaltung des Zwischendamms zwischen dem Hauptbecken und dem Oberen Becken ist geplant. Der Murbach wird auch in diesem Bereich ökologisch durchgängig gestaltet.
Es war zunächst geplant, diese Maßnahme am Zwischendamm zeitlich vorzuziehen. Aufgrund der anspruchsvollen technischen Herausforderungen und noch zu klärender Radbedingungen mit den beteiligten Partnern und Behörden laufen derzeit hierzu noch intensive Abstimmungen, der Zeitplan wird daher angepasst werden.
Ausgleichsweiher / Rosenthaler Teich
Beim Hochwasser im Juli 2021 wurde der Damm des Weihers überspült. Deshalb wurde aus Sicherheitsgründen die Schlitzung des Damms in Absprache mit den Aufsichtsbehörden im Frühjahr 2022 vorgezogen. Sie ist der erste Teil der Renaturierung des Gewässerabschnittes im Bereich des Rosenthaler Teiches und sollte eigentlich erst im Rahmen der Maßnahme Diepentalsperre umgesetzt werden. Der zweite Schritt, die Renaturierung am Ausgleichsweiher erfolgte ab Mitte/Ende September 2023 und wurde im April 2024 erfolgreich abgeschlossen. Es wurde der Gewässeranschluss umgestaltet, damit er durchgängig wird, dann wurde ein Amphibienteich im Nebenschluss angelegt. Weitere Infos zum Thema finden Sie bei den verlinkten Pressemitteilungen.
(Stand September 2025)